Erste Eindrücke

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in Deutschland.
Eltern und Kinder?
Geschwister? Ehepartner?

Mein Eindruck ist …

Meine ersten Eindrücke vom Familienleben in Deutschland

Mutter und Vater, die Geschwister – das ist die Kernfamilie. Dazu der Kreis der Verwandten. Wie gehen Eltern mit ihren Kindern um? Wie Kinder mit ihren Eltern? Früher war die Erziehung noch strenger, autoritärer. Seit gut 40 Jahren hat sich das geändert. Kindern wird mehr Freiheit gelassen, sie sollen möglichst bald lernen, sich als gleichberechtigte Personen in den Familienverband einzuordnen.  

Meist nehmen wir die Familie, in der wir aufgewachsen sind, zum Maßstab. So sollte es, denken wir, in jeder Familie sein. Aber manche sind auch überrascht, wie es bei anderen Familien in Deutschland zugeht. Und sie sehen plötzlich die eigene Familie mit kritischeren Augen. Interessant ist auch der Blick über Landes- und Kulturgrenzen hinweg: wo können wir uns positive Anregungen holen?

Was ist euch bei Familien in Deutschland aufgefallen? Was hat euch irritiert? Was hat euch gefallen?

Allein mit der Gastgeberin (Suna K., 27, Studentin, Korea)
Einmal war ich bei einer Familie in Bayern eingeladen. Es gab Schweinebraten. In Korea ist es üblich, dass alle Familienmitglieder kommen, um den Gast zu begrüßen. Aber ich saß nur mit der Gastgeberin allein zusammen – die anderen blieben in ihren Zimmern. Bei einer Einladung im Allgäu war es anders: da wurde ich gleich voll miteinbezogen und alle Familienmitglieder haben sich mit mir unterhalten.

Sie haben sich umarmt (Sumiaki, Tokio, Japan)
Über eine Familie meiner deutschen guten Bekannten kann ich etwas sagen. Als ich sie zum ersten Mal besucht habe, hat ihr Sohn mit seiner Freundin im Wohnzimmer auf dem Boden gesessen. Die beiden saßen ganz dicht zusammen und haben sich umarmt. Weil man in Japan üblicherweise seine Liebe vor den Augen der Familienmitglieder, geschweige denn vor denen eines unbekannten Besuchers nicht zu äußern pflegt, war diese Szene ein Schock für mich. Sonst habe ich aber zu familiären Beziehungen keinen großen Unterschied gefühlt.

Zu viel Freiheit (Ösgün, 16, Ordo, Türkei)
Ich glaube, Familie funktioniert in der Türkei besser. Eltern in der Türkei haben bei ihren Töchtern und Söhnen noch ein Wort mitzureden. In einer deutschen Familie ist das ganz anders: die Jugendlichen rauchen Zigaretten, trinken, haben alle Freiheit mit ihrer Freundin. Diese totale Freiheit finde ich nicht gut. Wenn Jugendliche so aufwachsen, werden sie später vielleicht Penner, Alkoholiker, Drogensüchtige. Die Eltern sollten schon strenger sein. Ein bisschen, nicht zu viel.

Kinder dürfen alles (Iwan, 27, Minsk, Weißrussland)
In einem Park oder der Straßenbahn sehe ich oft Leute mit ihren Kindern. In unserem Land erlauben die Eltern den Kindern nicht so viel wie hier in Deutschland. Man hat den Eindruck: die Kinder hier machen, was sie wollen. Und die Eltern verbieten ihnen nichts. Ob das gut oder schlecht ist, ist schwer zu sagen. Eigentlich weiß man das erst, wenn diese Kinder erwachsen sind. Vielleicht müssen Kinder auch Grenzen gesetzt bekommen. Später werden sie das dann verstehen.

Beim Essen wird kaum gesprochen (Luisa, 23, Wenzhou, China)
Die Familie, bei der ich wohne, lebt gar nicht so nach der Uhr. Zum Beispiel essen die einzelnen Familienmitglieder, wann sie wollen. Das finde ich gar nicht so positiv. Besser wäre es, zusammen zu essen. Zu einem festen Zeitpunkt. Das ist dann ein Treffpunkt für alle. Wenn man zusammensitzt, wird kaum gesprochen. Wir in China sprechen immer miteinander. Für mich ist es sehr ungewohnt, sich nicht zu unterhalten. Ich will natürlich Deutsch lernen, da wäre es besser, wenn mehr gesprochen würde.

Als Ausländer bei einer Gastfamilie (Victoria, 30, Malaga, Spanien)
Als Gast bei einer deutschen Familie wohnen – damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Das sagen auch andere, die ich kenne. Es funktioniert einfach nicht, sich integrieren ist schwer. Das ist schade. Es entsteht kein echter Kontakt. Dabei wäre es so gut für alle, die Deutschland kennenlernen und Deutsch lernen wollen, bei einer Familie aufgenommen zu werden. Wenn in der Familie Kinder sind, wäre es noch besser. Dann hat man mehr Möglichkeiten. In Spanien ist die Integration, wie ich finde, nicht so schwer. Man muss natürlich einfühlsam sein und rücksichtsvoll. Jetzt wohne ich in einem Studentenheim, und da läuft alles viel besser.

 

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