“Ausländer”

Mit Kopftuch

im Unterricht?

Eine Muslimin klagt …
Foto: flickr, Libertinus 

Jahrelang kämpfte Fareshta Ludin für ihre Rechte

Kann eine gläubige Muslimin Lehrerin an einer deutschen staatlichen Schule werden, wenn sie darauf beharrt, im Unterricht ein Kopftuch zu tragen? So der konkrete Fall der aus Afghanistan stammenden Pädagogin Fereshta Ludin. Daran hat sich in Baden-Württemberg ein Parteienstreit entzündet. 

Als Lehrerin im Unterricht mit Kopftuch? Ja.

Meinung pro:
Wegen eines Kopftuchs darf niemand vom Unterricht ausgeschlossen werden. Das Tragen eines Kopftuchs gehört zur islamischen Religion. Und in Deutschland ist Religionsfreiheit garantiert. Priester dürfen im Unterricht auch ein Kreuz tragen oder eine Nonne ihre Tracht. Es kommt bei einer Lehrerin darauf an, was sie im Kopf hat und nicht, wie dieser bedeckt ist.

“Integration heißt für mich letztlich nichts anderes als Einheit in Vielfalt. Dass man nicht versucht, alle gleich zu machen oder gleich aussehen zu lassen, um nach Außen den Anschein zu erwecken, alle seien gleich.” (Fareshta Ludin, 2010)

Als Lehrerin im Unterricht mit Kopftuch? Nein.

Meinung contra:
Der Islam unterdrückt die Frauen, weil er den Frauen Kleidervorschriften macht, den Männern aber nicht. In unserer Gesellschaft gibt es Gleichberechtigung. Wer an einer deutschen Schule unterrichten will, muss diese Werte vertreten. Man muss auch darauf hinweisen, dass der Großteil der islamischen Frauen kein Kopftuch trägt. Oft tragen heutzutage besonders die Frauen ein Kopftuch, die eine politisch-fundamentalistische Richtung des Islam vertreten. Sollen wir von diesen Frauen unsere Kinder unterrichten lassen?  

Fereshta Ludin hat von 1997 bis 2004 für ihr Recht entschlossen gekämpft. Sie ging bis zum Verfassungsgericht. Hier hieß es 2003, die Länderparlamente seien für eine gesetzliche Regelung zuständig. Mehrere Länderparlamente entschieden sich in Einzelfällen recht unterschiedlich – mal pro, mal contra.

Seit 2011 legen zwei Musliminnen nach. Sie arbeiten als Lehrerin, bzw. Sozialpädagogin in Nordrhein-Westfalen. Ihre Meinung: das bisherige Urteil verletze die vom Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit. Die Aussichten stehen nicht schlecht, dass sie nun Erfolg haben könnten … 
 

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  • Eine Muslimin, die Lehrerin an einer deutschen Schule ist, sollte …
  • In meiner Stadt/ in meinem Land: Bei uns …
  • Ich finde, … Meiner Meinung nach …

4 Beiträge

  1. Tkatschenko N.
    Erstellt am 4. Dezember 2013 um 06:59 | Permanent-Link

    Mann muss eigentlich an nichts glauben um ein Mensch zu sein so zu sagen … Es geht eigentlich nur darum dass eben die “Ausländer” mehr Rechte im Bereich Religion im Ausland ausüben können, wie bei sich zu Hause logischerweise. Was ist daran so schlimm? Ja, manche islamische Frauen sehen bisschen anders aus wie die europäischen Frauen, ja die haben andere Sitten und Brauche, das heißt aber nicht lange dass die islamische Bürger auf ihre eigene eine Art und Weise beschränkt werden müssen. Und wenn die Mädchen in den islamistischen Familien freientscheiden können ob die ihren Tuch tragen oder nicht, müssen die deutschen Mitbürger den islamistischen auch solche Möglichkeit geben. Daraus ergibt sich, dass auch Lehrer in der Schulen einen Kopftuch tragen können, wenn es unbedingt sein muss.

  2. VIKTOR TALALAY
    Erstellt am 14. November 2013 um 08:42 | Permanent-Link

    Ich bin mit der Meinung contra einverstanden. Ja, heutzutage tragen die Frauen ein Kopftuch, die eine politisch-fundamentalistische Richtung des Islam vertreten. Sie sollen ihre Kopftücher in ihrem Land tragen, sie sind in ein fremdes Land gekommen, um z.B. Geld zu verdienen. Und als Folge sollen sie Sitten und Bräuche dieses Landes achten. Es gibt ein geutes Sprichwort: Andere Länder, andere Sitten! Und ich verstehe nicht,warum Ausländer wie die Perle in der Krone versuchen zu sein. Und sie suchen die Richtigkeit auf der politischen Ebene. Das ist Wahsinn! Du bist ein Gast in diesem Land, du bist selbst ohne Zwang hergekommen. Und sei höflich zu Leuten, die in diesem Land wohnen. Wenn die Gesellschaft nicht will, dass die Ausländer ihre Kopftücher tragen, machen Sie das. Sonst gibt es relegiose Konflikten und Volkserhebung.

    • Mila
      Erstellt am 15. November 2013 um 17:26 | Permanent-Link

      Ich glaube, Viktor, Ihre Meinung ist zu … Na ja, es gibt Sitten, die ein bestimmtes Land prägen, und die Menschen, die zu Besuch aus anderen Ländern kommen, müssen das akzeptieren. Aber es gibt auch Sachen und Fragen, die zu bestritten sind: alles was Religion angeht. Seit Jahrhunderten war es kompliziert, und Sie versuchen alles zu leicht zu machen. Stellen Sie sich bitte vor: Sie sind eine Muslime und Ihr Gott (woran Sie stark glauben) besagt, in der Öffentlichkeit einen Kopftuch zu tragen, auch wenn Sie nicht heim sind. Was ist dann der Ausgang? Eine Sünde zu begehen? Oder nie in ein anderes Land zu kommen? Wäre dann die Welt für Sie geschlossen?
      Oder ein anderes Beispiel. Ich bin eine Russe und ich komme nach Tunesien. Muss ich dann einen Kopftuch tragen, obwohl ich keine Muslime bin? Ich würde es nie machen. Darum kann ich den Muslimen in unserem Land ihre Gewohnheiten nicht vorwerfen. Auf die Grundforderungen deines Glaubens zu verzichten ist keine Höfflichkeit. Das ist Wannsinn. Und das von anderen Menschen zu verlangen ist auch nicht besonders höfflich, oder?

  3. Nastia Ar
    Erstellt am 13. November 2013 um 10:01 | Permanent-Link

    Das Land, wo ich wohne, gilt als multinationales Land. Als Folge gibt es Vielfält von den Kulturen und Religionen.
    Hier wohnen viele Islamisten, die auch Kopftücher tragen. Ich habe die Lehrer mit Kopftuch nie gesehen. Einige Studentinnen besuchen aber die Universität in ihrer Kopftücher. In unserem Land ist es nicht verboten. Und meine Eltern und Schullehrer hat mir angewöhnt, den Leuten, die zu anderer Kultur gehört, gut zu begegnen.
    Ich möchte hinzufügen, dass vor kurzem in meiner Stadt ein Terroranschlag organisiert worden war. Die Frau, die eine Islamistin war, hat ein Bus mit Studenten gesprengt.
    Einige Leute etwas fürchten sich vor solche Leute.
    Meiner Meinung nach spielt Religion in dieser Situation fast keine Rolle. Und ich finde, es ist ganz normal, wenn Lehrer mit Kopftuch bekleidet ist.

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