Heimat

Pommern

war die Heimat.
Sie ist es nicht mehr.

Ein Flüchtling erzählt …
Foto: flickr, thonk25

Was heißt “Heimat” für all die Menschen, die bei Kriegsende umgesiedelt, bzw. vertrieben wurden?

Anneliese K., 80, lebt in Limburg. Sie musste 1945 ihre Heimat Pommern verlassen. Vorpommern ist die Region im Nordosten Deutschlands an der Ostsee mit den Städten Stralsund und Greifswald. Diese Region war bis 1990 Teil der DDR und gehört seit der Wiedervereinigung zu Gesamtdeutschland. Aus Pommern dagegen, mit den ehemals deutschen Städten Stettin und Danzig, wurde die deutsche Bevölkerung 1945 vertrieben. Es ist seitdem polnisches Staatsgebiet. So musste sich Anneliese K. nach dem Ende des 2.Weltkriegs im Westen – fern ihrer alten Heimat – ein neues Zuhause aufbauen. 

Sie haben 1945 Ihre Heimat Pommern verloren. Haben Sie eine neue Heimat gefunden?
“Nein. Heimat, das ist etwas, was mal sehr sehr schön war und was immer noch schön ist. Pommern ist und bleibt meine Heimat. Auch, wenn ich jetzt nicht mehr dort sein kann. Es ist meine einzige Heimat. Das, was in einem tief drin steckt.”

Und die anderen Orte, wo Sie nach 1945 gelebt haben?
“Die sind dazugekommen. Aber das ist etwas anderes. Heimat ist da, wo du geboren bist, wo deine ganze Familie war, wo du eine glückliche Kindheit hattest, wo du liebevolle Eltern hattest, und wo man in die Schule gegangen ist. Das prägt einen. Es sind die Jahre, in denen man sehr viel aufnimmt. Diese Eindrücke bleiben.” 

 1945-1950 wurden insgesamt 12.450.000 Deutschstämmige umgesiedelt, bzw. vertrieben
Quelle: Gerhard Reichling “Die deutschen Vertriebenen in Zahlen” 

Sie haben dann geheiratet, hatten Kinder…
“Die Kinder gehören, wie ich, zu meiner Heimat. Wir haben Jahrhunderte da gelebt. Und sie sind Nachkommen von einem Land, das uns genommen worden ist.” 

Aber die Kinder haben doch Pommern nie gekannt…
“Ja, die Kinder können ja ihr eigenes Gefühl haben. Aber für mich sind meine Kinder pommersche Kinder.” 

Den viel größeren Teil Ihres Lebens haben Sie in Westdeutschland verbracht…
“Es bleibt überall etwas hängen. Weil man ja auch Freunde findet. Aber die Heimat bleibt die Heimat. Also ich kann das nicht wegstecken. Ich bin glücklich, wenn ich wieder mal da war. Oder wenn ich Menschen um mich habe, die von dort sind und die selben Erfahrungen haben. Alle meine Schulfreundschaften sind aus dieser Zeit. Die Freundschaften sind fest, und wir fühlen uns über unsere gemeinsame Heimat verbunden. Das schweißt uns ganz fest zusammen.”

 

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Ein Beitrag

  1. Natalia T.
    Erstellt am 4. Dezember 2013 um 20:33 | Permanent-Link

    Es ist natürlich traurig, dass viele Deutsche seine Heimat verlassen müssten. So haben viele Deutsche nach dem Abschluss des Zweiten Weltkriegs gemacht. Und viele haben kein Erlaubnis zurück zu kommen gehabt. Aber jetzt gibt es heute damit schon keine Probleme. Zwischen den Bundesländer in Deutschlands gibt es keine Grenzen mehr. Ein beliebiger Mensch, der in Deutschland wohnt, kann frei sein Platz auswählen und dort bleiben, wo es ihm besser ist. Wenn er eine Ausbildung hat, oder noch macht, kriegt er eine Arbeit- oder Ausbildungstelle. Wenn die Kinder noch lernen, so werden sie in der Schule eine Stelle bekommen. Und in diesem Fall, finde ich keine Problemme.

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