Arbeit und Beruf

kaleidos_sandra1Pflege

für schwerkranke Kinder.

Sandra berichtet…

Sandra ist ambulante Kinderkrankenpflegerin

Etwa 75.000 Kinder unter 15 Jahren in Deutschland sind so so schwer krank oder behindert, dass die Eltern Hilfe bei der Pflege brauchen. Dafür gibt es mobile Krankenpflegerinnen, die zu den Familien nach Hause kommen. Eine von ihnen ist Sandra. Sie berichtet:

Wie lautet Ihre Berufsbezeichnung genau?
Ich bin Kinderkrankenschwester. Wer allerdings heutzutage diese Ausbildung macht, nennt sich Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger.

Wo arbeiten Sie und was sind Ihre Aufgaben?
Ich bin bei einem ambulanten Kinderkrankenpflegedienst angestellt. Dort habe ich 200 Kolleginnen und wir versorgen kranke Kinder in deren Haus oder einem Heim.

Was genau machen Sie?
Ich gehe in die Familien hinein und mache in erster Linie Behandlungspflege. Ein Kind braucht zum Beispiel atemstimulierende Maßnahmen; bei einem anderen Kind muss eine Magensonde neu gelegt werden. Dann mache ich auch neurologische und spezielle Krankenbebachtung, das ist ganz wichtig. In Krisensituationen muss ich genau wissen, wie ich reagieren muss, wenn zum Beispiel ein Kind einen Krampfanfall bekommt, welche Medikamente dann gegeben oder welche Maßnahmen eingeleitet werden müssen.

kaleidos_pflegeuntensilienHygiene steht an erster Stelle
Mundschutz, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel sind daher die wichtigsten Utensilien einer Kinderkrankenpflegerin. Einen weißen Kittel  trägt sie aber nicht, sondern ganz normale Kleidung, die heiß waschbar ist. Schmuck, Parfum oder lackierte Fingernägel sind nicht erlaubt und lange Haare müssen zusammengebunden werden.

Welche Krankheiten oder Behinderungen haben die Kinder?
Das ist sehr unterschiedlich. Die allermeisten Kinder haben eine schwere, also Lebenszeit verkürzende Krankheit. Viele sind mehrfach schwerstbehindert. Sie sind chronisch krank, das heisst: Sie werden nicht mehr gesund und sind deshalb auch nicht in einer Klinik. Dort sind sie nur, wenn es akute Probleme gibt, die behandelt werden müssen – wie zum Beispiel eine Infektion oder ähnliches. Nur ein ganz kleiner Prozentsatz sind Kinder, die trotz ihrer Erkrankung ein halbwegs normales Leben führen können.

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger dauert drei Jahre.

Sind die Eltern dann dabei oder sind Sie allein mit dem Kind?
Es gibt beides. Aber wir sind ja zur Entlastung der Eltern da. So können sie zur Arbeit gehen oder sich um das Geschwisterkind kümmern. Manchmal bin ich auch da, um die Eltern fit zu machen, dass sie mit ihrem kranken Kind zu Hause allein zurecht kommen. In manchen Fällen begleiten wir Kinder auch in die Schule oder den Kindergarten.

Wer bezahlt die Stunden, die Sie bei den Familien sind?
Meinen Einsatz bezahlen die Kranken- oder Pflegekassen. Immer vorausgesetzt, dass ein Arzt die Notwendigkeit bestätigt. Der medizinische Dienst der Krankenkasse prüft, welcher Bedarf besteht und stuft das Kind dann in die sogannte “Pflegestufe” ein. Davon gibt es drei. Wichtig zu sagen ist, dass es sich um Familien aus allen sozialen Schichten handelt – da sind Professoren-Eltern genauso dabei wie Menschen ohne Arbeit und mit sozialen Problemen. Wir sind für alle gleichermaßen da.

Das monatliche Gehalt beträgt bei einer Vollzeitbeschäftigung (also 40 Stunden pro Woche) durchschnittlich 2100 Euro brutto.

Wie machen Sie es, dass Sie immer wieder Abstand gewinnen können von Ihrer doch sicher auch psychisch belastenden Arbeit?
Da sich meist nur wenige Kolleginnen ein Kind „teilen“, lernen wir die Familien oft sehr intensiv kennen. Da muss ich eine professionelle Distanz bewahren. Ich sage zum Beispiel zu den Eltern nie „du“, sondern sieze sie grundsätzlich. Das schafft einen sehr hilfreichen Abstand. Ich habe ja selbst eine Familie mit drei Kindern, da muss ich tatsächlich aufpassen, dass ich auch abschalten kann. Das gelingt mir aber natürlich nicht immer.

Was mögen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?
Ich schätze an meinem Beruf diese große Vielseitigkeit. Jedes Kind hat ganz individuelle Bedürfnisse, das ist jedes Mal eine neue Herauforderung und das ist unglaublich schön!

 

  • In unserem Land gibt es auch viele schwerkranke Kinder. Um sie kümmern sich …
  • Ich finde es gut/ nicht so gut, schwerkranke Kinder zu Hause zu pflegen, weil …

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