Arbeit und Beruf

Streetworkerin

Steffi arbeitet mit und für Jugendliche. Sie spricht sie auf der Straße an.

Steffi erzählt von ihrer Arbeit …

Auf der Straße sind viele Jugendliche, die einfach herumhängen …

Auf der Straße sind viele Jugendliche, die keine Arbeit haben, die leicht in die Kriminalität abrutschen, die einfach rumhängen. Steffi sucht den Kontakt zu ihnen und will ihnen helfen. Sie arbeitet bei Gangway e.V. – einer Organisation für Straßensozialarbeit in Berlin. 45 Streetworkerinnen und Streetworker arbeiten in 14 Teams, verteilt auf 9 Bezirke.

Wo liegen jetzt die Hauptprobleme bei den Jugendlichen, was würden Sie da sagen?
“Das Hauptproblem ist Arbeitslosigkeit, momentan. Wir arbeiten ja so in der Hauptsache mit 15-20Jährigen (sind die meisten) und da sind nur einige dabei, die große Schwierigkeiten in der Schule haben. Also wir arbeiten in der Hauptsache mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund, vor allem die Jungs haben in der Schule große Probleme, dem Unterricht zu folgen. Und daraus resultieren auch oft schlechte Abschlüsse und Probleme bei der Lehrstellensuche.”

Ein Straßenfest im Kiez.
Jugendliche sollen gemeinsam etwas machen. Zum Beispiel ein Straßenfest organisieren. Erst muss überlegt werden, was man alles machen möchte. Stände aufbauen, Essen kochen, für Musik sorgen. Wenn alles geklappt hat, fühlt man sich richtig gut.

Und wie kommt man als Außenstehende jetzt ran an die Jugendlichen?
“Ja man labert die an, das ist ganz einfach. Ja, das klingt immer so schwierig. Man muss einfach hingehen und sagen ‘hier, ich bin die und die oder der und der, wir machen diese oder jene Arbeit’, stellen das vor und dann kommen meist schon die ersten Fragen. Schon ganz oft, wenn wir auf die zugehen ‘Ja seid ihr hier die Zivis’, und schon etwas misstrauisch mitunter. Und wenn man dann ‘ne Gruppe von 10 Leuten anspricht und die Hälfte davon stellt sich mit Ali vor, dann ist klar, die wollen mit uns nichts zu tun haben, die machen lieber ihr Süppchen für sich alleine. Bei den meisten ist es aber so, die fragen dann gleich ‘ach ja, können wir dann bei euch das und das machen?’ ‘Ja ja, das machen wir auch’ ‘Können wir mit euch auch mal Go-Kart fahren?’ ‘Ja natürlich, könnt ihr, aber nicht umsonst, Hälfte zahlen wir, Hälfte zahlt ihr, und mit Go-Kart habt ihr euch eins von den teuersten ausgesucht’ Und diese Geldfrage klärt dann schon vieles.” 

Jugendcliquen
Sie treffen sich, sie rauchen, stehen rum. Sie kennen sich vom Kiez, dem Wohngebiet. Die meisten sind Migranten, türkischer oder arabischer oder osteuropäischer Herkunft. Sie halten fest zusammen. Manchmal geht’s hart zur Sache, wenn eine Clique von der anderen sich provoziert fühlt.

Was sind Erfolgserlebnisse? Wo man sagt, ah, das ist jetzt toll gelaufen…
“Toll gelaufen ist, wenn von der Gruppe mehrere sich engagieren auch bei der Vorbereitung von bestimmten Sachen. Ich hab vorhin schon erwähnt, mit dem Straßenfest. Als wir das das erste Mal gemacht haben, da haben sich die Jungen so engagiert, das war unglaublich, also die haben da richtig reingehauen. Das war ‘ne Bedingung dafür, dass die ‘nen eigenen Raum für ihre Gruppe bekommen, einen kleinen Sozialraum. Die haben renoviert wie verrückt mit einem riesen Engagement, haben das Straßenfest mit uns gemeinsam vorbereitet, haben dann auch noch die ganze Nacht davor gekocht, damit wir auch den Leuten was zu essen anbieten können. Und das ist immer noch etwas, das schafft den Zusammenhalt, das macht sie stolz. Wir haben gesehen, wenn sie sich engagieren, dann springt auch was bei raus. Ansonsten erleben die ja ganz oft leere Versprechungen. Und da war das so: von Anfang bis Ende mal richtig die einbezogen, mitmachen lassen, und dann auch von den Erfolgen was sehen. Das war so das größte Highlight, was man so haben kann.” 
 

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