Alltag in der Schule

kaleidos_Schule_AbschlussDie ersten vier Schuljahre

sind vorbei

Wie geht es weiter?


Keine leichte Entscheidung: Die Wahl der richtigen Schule

Sabines Sohn Frederic muss im Sommer die Schule wechseln. Sie berichtet, welche Überlegungen ihr und ihrem Sohn für diese weitreichende Entscheidung wichtig waren.

Nach den ersten vier Grundschuljahren – im Alter von zehn Jahren – gehen die Kinder in Deutschland auf weiterführende Schulen. Je nach Begabung haben sie die Wahl:
Gymnasium: Dort endet die Schullaufbahn nach dem 12. (in manchen Bundesländern auch 13.) Schuljahr mit dem Abitur und der Weg zu einem Studium ist frei.
Realschule: Hier ist die Schulzeit nach dem 10. Schuljahr vorbei und die Absolventen können eine Ausbildung beginnen.
Integrierte Gesamtschule (IGS): Dort können die Schüler erst später entscheiden, ob sie Abitur oder lieber einen Realschulabschluss machen. Die einzelnen Fächer werden in unterschiedlichen Leistungsniveaus unterrichtet.

Wann haben Sie damit begonnen, sich mit dem Thema zu beschäftigen?
Das war, als Frederic noch in der zweiten Klasse war. Da haben wir gemerkt, dass er Schwierigkeiten beim Rechnen hat.

Wie sind Sie dann weiter vorgegangen?
Wir hatten intensive Gespräche mit der Lehrerin und einer Ärztin. Und beide haben gesagt, dass es sicher besser wäre, wenn Frederic später besser auf eine Gesamtschule geht. Aber er ist in Sprachen und Musik sehr begabt. Er soll diese Talente einsetzen können und parallel dazu seine Rechenschwäche ausgleichen, ohne dass Notendruck entsteht. Auf einem Gymnasium wäre er höchstwahrscheinlich schnell frustriert. Zuviel Leistungsdruck!

kaleidos_SchulentlassungWar Ihnen auch wichtig, dass Frederic in seinem bestehenden Freundeskreis bleiben kann?
Das war vor allem für ihn ein großes Thema. Aber ihm war klar, dass sich beim Schulwechsel die Karten wieder neu mischen würden. Er ist ein kontaktfreudiges Kind und es fällt ihm leicht, neue Freunde zu finden.

Haben Sie sich die infrage kommenden Schulen dann angeschaut?
Ja. Wir haben zwei Gesamtschulen besucht. Im Frühjahr bieten ja alle Schulen einen “Tag der offenen Tür” an, bei dem sie sich mit ihren Profilen und Unterrichtsangeboten vorstellen. Eine hat uns spontan gefallen: Die Atmosphäre hatte gleich was Einladendes und wir wurden sehr persönlich und herzlich als Besucher begrüßt.

Und wie fühlt Frederic sich nun?
Er ist natürlich mächtig aufgeregt jetzt vor den Sommerferien. Danach ist ja alles für ihn wieder auf Anfang. Er hat aber erfahren, dass zwei Jungs aus seinem Fußballverein auch auf diese Gesamtschule gehen werden – das stimmt ihn sehr zuversichtlich.

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2 Beiträge

  1. Erstellt am 3. Juni 2017 um 03:10 | Permanent-Link

    Ja, Lehrerin Lisa, in Mexiko ist es ähnlich, ich unterrichte an einer Preparatoria,
    aber wer es bezahlen kann, gibt die Kinder auf eine bezahlte Schule. Das löst natürlich nicht das Problem, dass eine Differenzierung nötig wäre.

    Und ,glaub nicht, dass es so einfach mit dem Deutschen Schulsystem ist. Jedes Bundesland hat ein eigenes Curriculum. Und alle Eltern wollen ihre Kinder möglichst aufs Gymnasium schicken.
    Deshalb sind die Kinder in der 4. Klasse gestresst, denn hier wird entschieden, wer auf die Hauptschule, Realschule oder das Gymnasium geht.
    Und die Lehrer sind auch gestresst. Sie müssen für jedes Kind einen Bericht schreiben und es für eine Schulart empfehlen.

    Auf der Gesamtschule ist es anders, jeder geht in verschiedene Kurse.
    Du siehst jedes Schulsystem hat gute und schlechte Seiten.

    Viele Grüsse vom Golf von Mexiko.

  2. Lisa
    Erstellt am 16. Juli 2016 um 12:05 | Permanent-Link

    Das ist eine tolle Erfahrung!
    Ich unterrichte in Argentinien. Dort gibt es kein differenziertes Schulsystem, und alle müssen den Sekundarschulabschluss machen (7 Jahre Grundschule, 5 Jahre Sekundarstufe). Das ist sehr frustrierend für Schüler und Lehrer, denn manche langweilen sich und sind unterfordert, andere kommen gar nicht mit.

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