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Pantomime   

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Pantomime

Mitten in Münchens Fußgängerzone, 
in der Weinstraße 
hinter dem Rathaus, 
steht er 
- oder sie? - 
völlig unbeweglich. 
Eine Statue? 
Ein Mensch? 
Auf einem kleinen Podest 
in Silberkleid, 
mit Silbermaske 
und Silberhandschuhen. 
Wenn nun jemand von den Passanten 
in das kleine Schälchen 
vor dem Podest 
ein Geldstück wirft, 
erwacht die Figur - 
für eine Minute - 
zum Leben. 
Sie bewegt sich zur Musik, 
geheimnisvoll 
und anmutig, 
dankt dem edlen Spender 
- und erstarrt plötzlich wieder. 
Als hätte jemand 
auf "Aus" geschaltet. 

Viele Passanten bleiben, mitten im vorweihnachtlichen Einkaufsrummel,  neugierig stehen. Machen eine Pause in einer Welt, in der Konsum und Geld zählt. Sind sie überrascht von ihrem Spiegelbild: ein Mensch, der nur von Geld in Bewegung gehalten wird? Den die Technisierung zu einer leblosen Puppe und zu einem Automaten werden läßt? Oder staunen sie, wie man - ganz ohne Worte -  mit Gesten und Bewegungen sehr viel sagen kann?

Meine Reaktion/ Bisherige Reaktionen

© Wolfgang Hieber 1998-2009