Mein Tag

Eine Mutter

mit zwei kleinen Kindern.

Miriam berichtet…

Ein Protokoll des “täglichen Wahnsinns”Miriam hat zwei kleine Kinder: Lisa ist zweieinhalb Jahre alt, David 8 Monate. Sie hat Elternzeit, d.h. sie muss nicht zur Arbeit gehen und kann sich voll auf die Kinder und den Haushalt konzentrieren. “Urlaub” ist das in keinem Fall. 

Wie läuft bei ihr ein ganz normaler Tag ab?

Morgens

5.00 Ich stille David im Halbschlaf, zum Glück schläft er im Beistellbett. Lege ihn nach dem Stillen nicht zurück. Das Risiko, dass er aufwacht, ist mir zu groß.

6.30 Jetzt klingelt mein Wecker, ich quäle mich aus dem Bett, mache mir einen Kaffee und genieße die Ruhe (kommt selten vor, dass ich schon wach bin und noch beide Kinder schlafen)

6.45 David quakt fröhlich unten aus dem Schlafzimmer, bevor er anfängt zu quengeln. Ich hole ihn hoch, wickle ihn, ziehe ihn an und spiele ein bisschen mit ihm.

7.30 Ich ziehe mich selbst schnell an und wecke Lisa. Noch ein paar Minuten Kuscheln mit Lisa, damit sie wach wird. Dann stille ich David nochmal, da er schon wieder weint, helfe Lisa beim Anziehen und Zähneputzen.

Vormittags

8.00 Lisa freut sich, weil es regnet und sie ihre Gummistiefel anziehen kann. Wir machen uns bei strömenden Regen auf den Weg in die Krippe.  Lisa macht heute wunderbar mit und geht ohne Drama und Tränen in ihre Gruppe.

8.35 Zurück aus der Krippe

8.50 David schläft in seiner Wiege im Wohnzimmer. Ich nutze die Gunst der Stunde, um den Müll runterzubringen und eine Wäsche einzuschalten (Dinge, die ich nur machen kann, wenn David schläft)

9.00 Kurzes Frühstück

9.15 David wacht weinend wieder auf, beruhigt sich zum Glück schnell wieder. Ich kann also die Wäsche zusammenlegen, David schaut begeistert dabei zu.

9.40 Ich lege David wieder auf seine Spieldecke am Boden, um Brei zu kochen. Nach kurzer Zeit fordert David vehement und lautstark Aufmerksamkeit. Also ist nun Trösten und Spielen angesagt.

10.00 Mein Vater holt David ab, weil ich zum Arzt muss. Ich mache noch schnell den Brei fertig und schicke die beiden los. Die verbleibende Viertelstunde nutze ich, um wenigstens das größte Chaos zu beseitigen.

10.30 Los zu Arzttermin, die ewig lange Wartezeit nutze ich, um mal ein paar Emails abzuarbeiten.

12.15 Nach meinem Arzttermin, mache ich auf dem Weg zu meinem Vater nochmal zu Hause Stopp, um eine neue Wäsche einzuschalten.

Mittags

12.45 David erwartet mich fröhlich und gut gelaunt. Ich wärme den Brei und kugle ein wenig mit einem quietschvergnügten Kind über den Boden.

13.00 Die Fütterung selbst endet wie beinahe jeden Tag mit einem Drama. David lässt seinen Mund fest geschlossen. Und kommt doch mal ein Löffelchen Brei rein, schiebt er ihn angewidert wieder nach draußen. Nach etwa drei Löffeln brüllt David und ich gebe auf und stille ihn.

13.15 Ich mache mich auf den Heimweg und gehe noch schnell einkaufen.

13.45 Wieder zu Hause. Nun ist erstmal Spielen, Kuscheln und auf dem Boden Rumkugeln angesagt. Nebenbei räume ich Küche und Wohnzimmer ein wenig auf.

Nachmittags

14.30 Stillen, wickeln, anziehen und wieder los: Lisa aus der Krippe abholen.

14.50 Lasse David kurz im Vorraum stehen. Lisa ist super drauf, braucht aber ewig zum Anziehen.

15.00 Eine andere Mama weist mich darauf hin, dass David wach ist und in seinem Kinderwagen weint. Ich dränge Lisa zur Eile, David weint beinahe den ganzen Heimweg, Lisa auch beinahe, weil trotz Regen keine Pfützen zu finden sind.

15.20 Wieder daheim. Während ich versuche, David wieder zu beruhigen, räumt Lisa gefühlt ihr komplettes Kinderzimmer ins Wohnzimmer und verteilt alles auf dem Boden (für was habe ich heute Vormittag nochmal aufgeräumt?).

16.00 Lisa quengelt, weil sie Lego spielen möchte, ich erkläre ihr, dass sie erst die im gesamten Wohnzimmer verstreuten Kastanien wieder aufräumen soll.

16.15 Ich versuche in der Zwischenzeit, David unten in sein Bett zu legen. Denn das Einschlafen in der Wiege will einfach nicht klappen und er brüllt wie am Spieß. Auch unten im Schlafzimmer habe ich keinen Erfolg, nicht mal der Trick mit dem Föhngeräusch aus dem IPhone hilft heute.

16.30 Als ich kurz mal hochschaue, weil es so verdächtig ruhig ist, hat Lisa eine komplette Dose Kekse gegessen.

16.35 Ich gebe auf, lege David wieder auf seine Spieldecke und er ist auf einmal ruhig und spielt. Lisa überrede ich, dass wir nun gemeinsam ihre Sachen ein wenig aufräumen, damit wir dann Lego spielen können.

17.00 Mit zwei bestens gelaunten Kindern sitze ich im Kinderzimmer und spiele Lego. Der Ärger vom Nachmittag ist beinahe schon wieder vergessen und so beschließe ich, beide Kinder zu baden.

17.20 Baden, alles prima! David und Lisa haben richtig viel Spaß und lachen und kirren.

17.45 Das Baden neigt sich dem Ende zu. Jens ist mittlerweile zu Hause und alle Kinder brüllen. Jens nimmt mir David ab und ich mache Lisa so weit fertig (Abtrocknen, Eincremen, Anziehen).

18.00 Ich übernehme den immer noch brüllenden David, der beim Stillen einschläft. Lisa und Jens spielen.

Abends

18.20 Ich koche.

18.45 Essen. David wacht wieder auf, ist aber immer noch müde. Lisa verschüttet einen Becher Apfelsaft. Auf einmal weint David furchtbar. Genauere Betrachtungen geben die Gewissheit: Lisa hat ihn mal wieder voll in die Finger gebissen. Ich tröste David und trage ihn durch die Gegend, während Jens und Lisa fertig essen. Dann übernimmt Jens David und ich esse weiter.

19.15 Zähne putzen mit Lisa. Danach darf sie noch mit Jens Fotos auf dem Handy gucken.

19.30 Da David schon wieder schreit und ganz offensichtlich müde ist, will ich ihn runterbringen in sein Bett. Jens bringt Lisa ins Bett. Ich springe nochmal hoch, um ihr einen Gute-Nacht-Kuss zu geben. Dann versuche ich weiter, David zum Schlafen zu bringen. Aber er brüllt und brüllt und brüllt…

20.20 David schläft – endlich! Zwar nicht in seinem Bett, sondern mal wieder in meinem. Aber egal. Ich gehe noch schnell in den Keller und schalte den Trockner ein. Dann setze ich mich auf das Sofa und gucke mal bei Facebook vorbei, bevor ich mein Protokoll in diese Mail tippe…

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