Charlotte (19) und Leon (18) zu World of Warcraft
Charlotte und Leon sind Geschwister. Seit einiger Zeit sitzen sie sehr viel am Computer. Das online-Rollenspiel World of Warcraft fasziniert sie. Fast sind sie schon ein bisschen süchtig, in diese virtuelle Spielwelt abzutauchen.
Interviewer: Sitzt ihr lange an dem Spiel?
Charlotte: Jetzt, am Tag oder wie … (lacht)
Interviewer: Beides, Tag und Nacht.
Charlotte: Ja, wahrscheinlich würde man sagen, sehr viel, ja. Also, man kann damit sehr viel Zeit rumbringen so.
Interviewer: Der Vorteil ist, dass es Spaß macht?
Leon: Ja, das ist eigentlich der einzige Vorteil. Man vergisst halt schon mit diesem Spiel viele andere Dinge, die man vielleicht auch machen sollte. Jetzt schulisch gesehen oder so. Da spielt man schon lieber das Spiel als jetzt Hausaufgaben zu machen oder so. Denk ich, ja.
Interviewer: Was sagt die Mutter zum Beispiel?
Charlotte: Na, die findet das nicht so gut. Wahrscheinlich kann man sagen, zum Glück müssen wir uns noch den Computer teilen, in der Hinsicht so.
Interviewer: Gibts da dann Auseinandersetzungen, wer darf an ‘n Computer oder…
Leon: Ja, kommt schon vor.
Interviewer: Wie teilt ihr euch’s ein, habt ihr einen Plan?
Charlotte: Ja, mal spielt der, mal spielt der, also dann sitzt der andere halt da und will gar nicht aufhören, dann kann’s halt schon dazu kommen, dass man sich irgendwie dann na ja streitet oder so und sagt “jetzt hör aber auf, lass mich jetzt!”
Interviewer: Der Unterschied jetzt Wirklichkeit draußen und die Wirklichkeit in dem Spiel. Ist das jetzt so, dass das langsam ‘n bisschen verschwimmt?
Charlotte: Also ich geh jedenfalls lieber Abends in ‘nen Club und tanze, als dass ich jetzt die Nacht hier verbringe. Es ist vielleicht schon mal vorgekommen, aber dann war ich auch krank oder irgendwie sowas.
Interviewer: Zwischen echten Freunden und Freundinnen und den Mitspielern da im Spiel ist schon noch ein Unterschied…
Leon: Ja, auf jeden Fall. Mit den Mitspielern da im Spiel, mit denen unterhältst du dich eigentlich nur über dieses Spiel, mit so Freunden gehts dann noch um andere Dinge als nur um dieses Spiel.
Wie viel Zeit verbringt ihr mit Computerspielen? Ist das gut so oder eher verlorene Zeit?
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3 Beiträge
Jeder muss selbst wissen, wie er seine freie Zeit verbringt.Aber ein gesunder Mix aus Computer, Büchern und ins Freie gehen ist meiner Meinung nach das Beste – was nicht heißt, dass ich mich daran halte. Für mich sind Computerspiele eher Spielereien für Zwischendurch, auch wenn ich sonst viel Zeit am PC verbringe.
Man soll immer Maß halten. Charlotte und Leon verstehen gar nicht, dass Computerspiele wagrscheinlich zu ihrem Lebenssinn wurde! Keine andere Tätigkeit bringt ihnen Spaß (Charlotte mag nur noch in einem Club tantzen). Das klingt wie eine Sucht. Ich bin sicher, dass ein Mensch nicht an einer Sache hängen bleiben sollte. In einem Computerspiel findet man keine Entspannung, keine echte Freundschaft. Die Probleme in der Schule oder mit Eltern verschwinden auch nicht einfach so. Ich bin sicher, dass keine Computerspiele, sondern viele erreignissreiche Erlebnisse, positive Kommunikation und Selbstentwicklung unser Leben glücklicher machen können. Computerspiele als ein Hobby – ja, es geht. Aber Computerspiele als der einzige Lebenssinn?
Ich meine, dass man mit Computerspielen viel Zeit verliert. Charlotte und Leon müssen mehr Freizeit mit Freunden spazieren gehen, ins Kino oder in die Disco gehen. Also, sie müssen das Leben genießen, und nicht zu Hause zu hocken.