Thema: Dialekt |
Zum Thema "Dialekt" sind im Forum folgende Beiträge geschrieben worden: Teil 2 | Sehr geehrter Herr Krause, Den um sich greifenden Trend, Jedermann mit Du anzureden, halte ich für idiotisch. Gegenseitiger Respekt verbietet die plumpe, dummdreiste Vertraulichkeit. Wie sagte meine Mutter schon immer?: man sagt schneller Du Esel als Sie Esel. Recht hat Sie.
"Euer Gnaden..", Plural majestatis (sic?) und andere vielfältige Anreden sind wohl auch in deutschen Dialekten noch erkennbar, d.h., das Vokabular etc. ist grösser. Plädieren Sie als deutscher Dialektforscher für "Du" oder "Sie" als Anrede?
Es gibt viele Bücher im Dialekt. Leider ist es sehr schwer, die Dialektsprache schriftlich wiederzugeben. Deshalb habe ich es unternommen, Dank eines Dialekt sprechenden Bekannten, ein Büchlein: Rudolf Neutzner: Schwänke, Gedichte und Lieder aus Nordmähren im Selbstverlag, und zwar 1.) Dialektvortrag im Originalton, 2.) Niederschrift des Vortrages und 3.) die Übersetzung in Hochdeutsch, herauszugeben. Das gute Echo und entsprechende Diskussionen sind Anlass, anzuregen, dahinschwindende Dialekte in der von mir gewählten Form für die Spachforschung festzuhalten und darzustellen. Die Dialekte gehen leider unwiederbringlich verloren! Dialektbücher ohne Originalvortrag sind leider nur Mumien.
HALLÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖLE!!!!!!!!!!!!!!!!! Hallo Anissa,
Ich bin selbst in Muenchen geboren und auch teilweise auf dem Dorf aufgewachsen. Leider aber wurde mir als Kind von meinem Vater verboten, bayerisch zu sprechen. Und so spreche ich ein dialektfreies Hochdeutsch, in das aber hin und wieder eine sueddeutsche Klangfaerbung hineinkommt. Ich selbst mag den bayerischen Dialekt und faende es schade, wenn er nicht mehr gepflegt wuerde. Er gehoert einfach zur Region und zur Landschaft mit dazu.
Hallo liebe Leser, Hallo Markus, ich bin eine ungarische Studentin. Ich studiere und lebe schon seit 2 Jahren in Bayern. Ich halte es für gut, dass die eigene Kultur gepflegt ist, egal ob es bayerisch oder eben ungarisch ist und das soll auch so sein. Als Deutschlehrerin finde ich es sehr wichtig, Schülern von Anfang an zu zeigen, dass die meisten Leute eine vom Lehrbuchdeutsch abweichende und eben oft dialektal eingefärbte Sprache sprechen. Mein eigener Dialekt (ich komme aus Berlin) gibt mir im Gespräch mit Freunden ein Gefühl von Vertrautheit. Auf diesen Bereich beschränke ich das Dialektale dann aber auch, zumal "Berlinern" nicht eben schön klingt. Da ich selbst Schwierigkeiten beim Verstehen südlicher Dialekte (Schwäbisch/Bayrisch) habe, spreche ich normalerweise dialektfrei. Ich kann mir aber vorstellen, dass viele Leute sich auch mit ihrer Mundart identifizieren und nicht darauf verzichten wollen.
Liebe Frau Christa W. in Ihren guten Beobachtungen haben sich leider auch Fehleinschätzungen eingeschlichen. Den Kindern und Jugendlichen kann man schwerlich mangelndes Interesse am Dialekt vorwerfen, wenn sie es von den Erwachsenen nicht mehr hören. Diesen Mangel können die Schulen nicht allein wettmachen, obwohl hier einiges geschieht. Der ÖCHER PLATT e. V. veranstaltet alljährlich, mit großem Erfolg, einen Öcher-Platt-Wettbewerb für Aachens Schülerinnen und Schüler. Dialekt ist eine gewachsene Sprache, über deren Vielfalt wir uns freuen sollten. Standardisiert haben wir ja schon die deutsche Sprache; das sollte genügen. Richard Wollgarten Allmorgendlich tut mir mein Bayerisches Herz weh, wenn ich höre, wie Münchner Schüler und Schülerinnen unser schönes Bayerisch negieren und sich statt dessen auf "Preißisch" oder noch schlimmer auf eine Art "Kanakisch" alias Erkan und Stefan unterhalten. Nachmittags sitzen dann die selben Schüler neben ihren ur-bayerisch sprechenden Eltern in der S-Bahn und geben auf bayerische Fragen hochdeutsche Antworten. Die Konversation läuft oft lange, und hartnäckig antworten die Eltern wieder in der Mundart, während die Abkömmlinge auf dem Preißischen beharren. Ich finde, es ist an der Zeit, dass in der Bevölkerung endlich das Bewusstsein geweckt wird, dass die Mundart nichts Schlechtes ist, wofür man sich schämen müsste. Sie ist auch nicht out und keinesfalls ein Zeichen für Rückständigkeit. Eher das Gegenteil, wie die vorherrschende Meinung über ein Europa der Regionen und regionalen Eigenständigkeiten beweist. Ich kann nicht die Lederhose auf dem Volksfest akzeptieren und die Breze und das Maibaumaufstellen und gleichzeitig den wichtigsten Teil der Regionalität, die Sprache, einer langweiligen und immer mehr verarmenden Hochsprache opfern. Liebe Münchner Jugend, liebe Eltern, liebe Lehrer und alle, die es sonst noch in der Hand haben, diesen Trend zu stoppen: Hejfts mit, dass ma in fufzg Johr a no an Dialekt bei uns in Minga ham. Des is, wos i sogn woit.
Lieber Markus Servus! Ich bin 19 Jahre alt, und ich schließe mich voll und ganz der Meinung vom Markus an! Ich bin 3 Jahre in München in die Berufsschule gegangen, das ich in München war, wusste ich allerdings nur, durch die Orts Schilder die ich gesehen habe! Ich finde es schon fast demütigend, das man, wenn man in München jemanden in bayrisch eine Frage stellt, sich schon fünf mal wiederholen muss, damit der jenige das dann auch versteht! Die Meinung von Grace Boas kann ich nicht verstehen, dialekte sind meiner Meinung nach nicht geringeres Niveau sonder eine individualität und eine Kultur der eigenen Heimat, die nicht einfach so "abgestellt" werden darf! Oiso, machds'es guad! Haba de ehre Reini
Der Dialekt stirbt angeblich immer mehr aus. Oft denke ich mir, dass dies kein Wunder ist, wenn man in Großstädten umhergeht und die Menschen reden hört. Ich muss sagen, dass ich solz bin auf meinen bayerischen Dialekt. Andere mögen sich denken, dass man es als Dialektsprecher schwerer hat. Aber es ist doch schön sich in einer Sprache ausdrücken zu können, in der man nicht viele Worte braucht, weil die anderen sofort wissen was man sagen will. Sogar jetzt im Studium lässt mich das Thema nicht los, da es leider nur sehr wenig bis gar keine Literatur darüber zu finden gibt. Es ist für mich auch immer wieder faszinierend wenn Kommilitonen einem Telefongespräch zwischen meiner Mutter und mir zuhören, denn meist verstehen sie kein Wort.
Ich interessiere mich an Briefwechsel um meine deutsche Sprachkennisse zu verbessern.
Ich bin 1937 in Lancaster, Pennsylvania geboren und wohne jetzt in eine Hochhausgemeinde
fuer Senioren in Harrisburg.1959--60 wohnte ich als Student in Freiburg/Breisgau und war
wieder kuerzlich in Deutschland und der Schweiz in 1968 als Tourist. Jea ich hock grad da i dae schuel und aes isch jenes langwielig....also han ich denkt
ich schrieb eu was...bla bla... wir nehmen an einem socrates-seminar im goethe-institut in muenchen teil.wir finden den
bayerischen dialekt komisch,aber auch toll.die woerter wie donisl,dirndl,stadtl sind
schwer auszusprechen.wir hoffen, wir werden auch ein bayerisches volkslied lernen.das
wuerde uns spass machen.
Ich mag Dialekte eigentlich sehr gerne. Aber ich finde es schrecklich, wenn die Leute so anders
sprechen, dass sie sich nicht mehr verstehen
Christian
Als eine, die das Deutsch nur als Fremdsprache hat, bereitet mir der Dialekt ein grosses Problem
aber auch gleichzeitig viel Spass.
Dialekte zu hoeren im alltaeglichen Umgang ist eine Abwechslung und macht auch manchmal Spass.
Aber einen Lehrer in der Klasse zu haben, der Dialekt spricht ist entsetzlich.
Ich bin mit dir voellig einverstanden. Hab nur Plattdeutsch gehoert,fast nichts kapiert, find aber
super.In Russland haben wir nix Ahnliches.
Da ich schon seit 1989 in Slowenien lebe, fuehl ich manchmal, dass mir meine Muttersprache hier verboten wird.
Vor kurzem wurde ich an der Philosophischen Fakultaet Laibach/Ljubljana
waehrend einer Vorlesung von den dort taetigen Professoren wegen oesterreichischen
Deutsch stark kritisiert. Die glauben noch immer, dass das Deutschlaendische
(sprich: Bundesdeutsche) die Norm ist. Die anderen Varietaeten der deutschen
Sprache werden dort ueberhaupt nicht akzeptiert.
Wir Schweizerinnen und Schweizer werden
manchmal ein bisschen belaechelt wegen unseres Idioms. Viele sagen ja,
Schweizerdeutsch sei eine Halskrankheit und wenn wir Schriftsprache sprechen,
meinen einige, das sei unser Dialekt, weil er von der Satzmelodie eben
anders toent. Ich selbst denke, dass man ruhig hoeren darf, aus welcher
Gegend Europas eine Sprechende kommt. Das ist doch lebendige Sprache, der
wir uns nicht schaemen muessen. Menschen, die kommunizieren wollen, verstehen
sich trotz unterschiedlicher Sprache, jene die es nicht wollen, trotz gleicher
Sprache nicht.
"Das Dialektsprechen ist
glaube ich mittlerweile nicht mehr so verpönt wie noch vor 15/20 Jahren,
als ich in der Schule war. Aber irgendwie wird Dialekt immer noch mit wenig
Bildung und Hinterwäldlertum gleichgesetzt – was wirklich fatal ist.
Bei uns in München, und sogar schon halb auf dem Land ist es oft immer
noch so, daß sich die Kinder für ihre Mundart schämen und
Hochdeutsch reden. Früher haben mir die Mitschüler vorgeworfen,
ich würd mit dem Bayerischen angeben wollen. In meiner Schule waren
vielleicht grad mal 10% Bayern, aber das ist wohl eher für die Großstadt
München typisch. Also hab ich schon mit 8 Jahren meinen Dialekt abgelehnt
und extra "preißisch" geredet, wie meine Freundinnen halt. Und die
Lehrer haben das in der Schule auch indirekt gefördert.
Meine Meinung zum Thema "Dialekt"
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Beitrag 4860
Datum: 12.8.2003
Von: Endlicher@t-online.de, Gerhard Endlicher
Betreff:
leider kann ich mich als ausgebildeter Naturwissenschaftler nicht als Dialektforscher präsentieren. Meinem Urteil nach müsste man in diesem Falle weder "Du" noch "Sie" sondern "Ihr" als Anrede setzen.
Beitrag 4858
Datum: 10.8.2003
Von: bernhard.krause@onlinehome.de, Bernhard Krause
Betreff:
Beitrag 4855
Datum: 09.8.2003
Von: ernahulda@hotmail.com, R.W.
Betreff:
Beitrag 4850
Datum: 07.8.2003
Von: Endlicher@t-online.de, Gerhard Endlicher
Betreff:
Beitrag 4512
Datum: 20.3.2003
Von: www.jule154@hotmail.com, Juliane
Betreff:
Ich bin die Jule !!!
Naja da wir zurzeit keen Weihnachten ham kann ich och net drüber schreeben !!! Also ich freue mich super mega doll auf den heissen Sommer ich hasse den Winter auser natürelich Weihnachten denn da gibts ja die Geschenke!!! Ok wollt mich eigentlich nur ma enschreeben gelle!!! Achja ich komme übrigenz os GERA die geilste Stadt der Welt sie ise zware kleine aber ganze feine stimmts!!! Naja ok naja ähm also by könnt ja mal schreiben wird mich total freuen (denkste) ne also TSCHÜüüüüüssssssiiiiiiiii by ihr........!!!
Beitrag 4361
Datum: 31.1.2003
Von: gill_ahrens@web.de, Gill
Betreff:
es ist Schade, wenn man ein Dialekt nicht sprechen darf, auf der anderen Seite es ist schwierig manche Dialekte zu verstehen. Am besten, finde ich, ist es, wenn Hochdeutsch und Dialekte in Schülen gepflegt sind - damit haben alle Sprechern eine Wahl, wie sie sprechen.
Übrigens, ich sah einmal ein Dokumentar über ein Dorf und der Redakteur haben Untertiteln dazugefügt - obwohl die Leute doch die Amtssprache gesprochen haben. Das war ein Skandal! Haben andere Leser eine Meinung zum diesen Thema?
Beitrag 4289
Datum: 30.12.2002
Von: akanellakopoulou@yahoo.co.uk, Anissa Nasser
Betreff:
Beitrag 4141
Datum: 30.10.2002
Von: hobruz@yahoo.fr, BRUNO HONAGBODE
Betreff:
ich komme aus Benin West Afrika. Ich bin Deutschlehrer. Bei mir gibt es viele Dialekte und Französich ist die amtliche Sprache.
Aber es ist wichtig auch die Dialekte, zu benutzen. Das Problem ist nur, wie man die anderen verstehen kann. Vielleicht gibt es in den kommenden Jahren eine gemeinsame Sprachen für alle. Schreiben Sie mir, damit wir Ideen austauschen.
viele Grüsse
Beitrag 4122
Datum: 12.10.2002
Von: beata.barakso@ku-eichstaett.de, Beata Barakso
Betreff:
Andererseits muss man es auch nicht übertreiben. Ich finde es ehrlich gesagt peinlich, wenn ein Deutscher nicht fähig ist, (Hoch)Deutsch zu sprechen. Was aber noch schlimmer ist, wenn so ein Deutscher, sprich´ Bayer, denkt, dass ich, eine Ausländerin kein Deutsch kann, weil ich sein Bayerisch nicht gleich verstehe und noch einmal fragen muss. (Diese und ähnliche Erfahrungen habe ich selber und auch andere Ausländer gemacht.)
Eben ein Deutscher, Herder hat vor Jahrhunderten behauptet, dass kleine Völker und ihre Sprachen, wie z.B. ungarisch bald verschwinden werden. Mit gewissem Stolz kann ich heute sagen, was ist dann daraus geworden. Also nur keine Angst haben. Beata
Beitrag 4113
Datum: 05.10.2002
Von: heidrunwachenfeld@hotmail.com, Heidrun Wachenfeld
Betreff:
Beitrag 4073
Datum: 23.7.2002
Von: info@oecher-platt.de, Richard Wollgarten
Betreff:
ÖCHER PLATT e. V.
www.oecher-platt.de
Beitrag 3873
Datum: 02.5.2002
Von: wittenzeller@web.de, Markus
Betreff:
Beitrag 3874
Datum: 02.5.2002
Von: graceboas@aol.com, Grace Boas
Betreff:
Dialekte verschwinden, weil sie nun leider primitive Variante der Hochsprachen sind. Man kann in Dialekten keine abstrakte Gedanken äussern und unser Leben besteht nicht aus Jodeln und Oktoberfesten. Die Vorurteile den Dialekten gegenüber sind sofern berechtigt, weil man in diesen Sprachvarianten sich nur auf sehr geistig beschraenktem Niveau verstaendigen kann, was Deine letzte Zeile beweist.
Grüss Gott von einer begeisterten Germanistin aus England, die meint, dass sich das einzigartige literarische Hochdeutsch durch nichts ersetzen laesst.
Grace
Beitrag 3875
Datum: 03.5.2002
Von: Hambe@gmx.de, Reini
Betreff:
Beitrag 2925
Datum: 27.7.2001
Von: Trollin@gmx.de, Martina Huber
Betreff:
Beitrag 1982
Datum: 24 Dec 2000
Von: www.johnatbnaibrith@webtv.net, John Wenger
Betreff: die deutsche Sprache
Meine Vorfahren kamen 1727 aus der Schweiz nach Nordamerika. Meine Grosseltern hatten
noch als Muttersprache ein pfaelzische Dialekt--Pennsylfawnisch Deitsch--gesprochen.
Ich bin erst vor eine Woche on-line und moechte sehr gern e-mail auf deutsch bekommen.
Aus Pennsylvanien gruesst sehr herzlich, ihr
John Wenger
Beitrag 1621
Datum: 15 Aug 2000
Von: snow.sick.boarder@bluemail.ch, Blairwitch
Betreff: Dialekt
taxi zwei han i nonig gseh aber gang en hundert pro go luege...
blairwitch...isch au en gemag gaechae film....ja und Matrix...
scream 1 find i au gaech....ja und halt na jenes anderi...
best wishes....
write a E-Mail.....ok....bye...bye!!!!
Beitrag 1605
Datum: 11 Jul 2000
Von: schroedter-albers@goethe.de, gonkowska-wachowiak
Betreff: Dialekte
Beitrag 881
Datum: 12 Sep 1999
Von: skolc@aol.com, Christian Skolc
Betreff: Dialekt
Beitrag 882
Datum: 13 Sep 1999
Von: lcaplan@chuma1.cas.usf.edu, Lizz Caplan-Carbin
Betreff: Meinung zum Dialekt
Beitrag 884
Datum: 13 Sep 1999
Von: choifong.chin@gmv.net, Choi Fong Chin
Betreff: Meinung zu Dialekten
Beitrag 896
Datum: 16 Sep 1999
Von: bta@ic.tsu.ru, Tatjana
Betreff: Antwort
Beitrag 268
Datum: 12 Nov 1998
Von: kalinic.davor@usa.net (Davor Kalinic)
Betreff: Österreichisches Deutsch im Ausland
Soll denn das heissen, dass wir Oesterreicher
halt deswegen untergeschaetzt werden, weil wir uns die Sprache des grossen
deutschen Bruders nicht aufzwingen wollen? Das Oesterreichische Standarddeutsch
in seiner gesprochenen wie geschriebenen Form ist genauso akzeptabel wie
das Schweizerische Deutsch. Denn Deutsch ist nicht nur das, was aus Deutschland
ex- und importiert wird.
Beitrag 270
Datum: 12 Nov 1998
Von: mariettamueller@hotmail.com
Betreff: Deutsch als Fremdsprache
Beitrag
Von: Ilona S., 32, München, Übersetzerin
Betreff: Sich für seine Mundart schämen?
Erst später hab ich
den Dialekt quasi wiederentdeckt – aber da hab ich schon nicht mehr so
ganz natürlich sprechen können. Ich hatte das Bayerische tatsächlich
verlernt und hab mich sehr geschämt dafür! Ich find es selber
absolut katastrophal, daß ich mich nicht trau, gscheid Dialekt zu
sprechen, weil ich mein, daß es irgendwie künstlich klingt.
Vielleicht war das ein Grund,
warum ich das Schweizerdeutsche von meinem Mann so angenommen hab – da
konnte ich ganz ohne Scham von vorn anfangen. Und da konnte ich auch Fehler
machen, denn schließlich ist’s für mich ja eine Fremdsprache.
So ist für uns beide das Schweizerdeutsche die Alltagssprache – mitten
in München. Und auch unser Kind soll Schweizerdeutsch lernen, denn
in der Schweiz sind sie stolz auf ihre Sprache. Da wird sie auf höchster
Ebene gesprochen, und wer sie nicht kann, hat Probleme.
Sprache ist doch auch ein
Teil der Identität, drum soll man seine Sprache, seinen Dialekt auch
pflegen dürfen, ohne sich dabei zu schämen. Das sollte auch in
der Schule unterstützt werden. Natürlich müssen die Kinder
Hochdeutsch lernen, aber dabei muß man ja nicht gleich den Dialekt
diskriminieren."