Politisches

verdun_1Kriege

überall. Ohne Ende?

Verdun vor 100 Jahren…

Foto flickr: RV 1864


Aus Feldpostbriefen von Soldaten an der Front
1916 tobte in Europa der 1.Weltkrieg. Der Krieg wurde zum grausamen Alltag. Besonders für Soldaten an der Front. So kamen in Verdun, einer Stadt in Nordfrankreich nahe der Grenze zu Belgien, 170.000 französische und 150 000 deutsche Soldaten ums Leben (zwischen Februar und Dezember).

Wie haben Soldaten diesen “Kriegsalltag” erlebt?

Feuerhölle Verdun
“Aber, liebe Mutter, Du wirst verstehen, dass es beinahe unmöglich ist, in diesem endlosen Krieg unbeschadet davonzukommen… Ohne Angst warte ich einfach nur, dass ich an die Reihe komme.”

verdun_2Schlafend oder schon tot?
Über Monate kämpfen sie. “Fürs Vaterland”. Das aber meinen auch die Gegner. Wo sind die, die den Krieg begonnen haben? Wo sind die, die im Trockenen sitzen und mit dem Finger auf der Landkarte Befehle erteilten? Warum lernen wir nicht aus vergangenen Kriegen, die keinen Sieger kannten, sondern nur Verlierer?
Foto flickr: vasse nicolas, antoine

Zerrissen, in Stücke gehackt
“Wenn man von Ferne das Pfeifen hörte, so zog sich der ganze Körper zusammen, um der maßlosen Gewalt der Explosionswellen standzuhalten… Durch die Kugel zu sterben, scheint nicht schwer; dabei bleiben Teile unseres Wesens unversehrt; aber zerrissen, in Stücke gehackt, zu Brei zerstampft zu werden, ist eine Angst, die das Fleisch nicht ertragen kann.”

Man versteckt sich hinter einem Toten
“Die einzige Hoffnung sind die Löcher, die ein wenig Illusion zulassen. Man zwängt sich dort hinein, indem man sich ganz klein macht. Man versteckt sich hinter einem Toten. Man lebt mit den Toten in guter Kameradschaft. Man beerdigt sie längst nicht mehr. Wozu auch? Die nächste Granate gräbt sie wieder aus.”

verdun_3Denkmäler für wen? 
Überall werden nach Kriegsende Denkmäler für den “Unbekannten Soldaten” errichtet. Wer war Sieger? Wer Verlierer? Kürzlich wurde in Verdun das Memorial neu eröffnet. Im Mittelpunkt steht das Leben des einzelnen Soldaten – ob er nun Deutscher oder Franzose war. Der grausame Widersinn einer Erzfeindschaft zwischen Frankreich und Deutschland hat ein Ende.

Man möchte lieber sterben
“Ich komme an einem toten Franzosen vorbei, dessen verkrampfte, schwarze, abgezehrte Hände zum Himmel ragen, als ob der Tote noch um Gottes Erbarmen flehte… Durch Regen und Schlamm gehen die Leichen in Verwesung über, so dass ihnen ein übler Geruch entströmt. Wir essen nicht mehr. Ich sehe, wie vierzigjährige Männer wie Kinder weinen. Manche möchten lieber sterben.”

Wir sind alle zusammen Trottel gewesen
“Ich habe doch das Gefühl…, dass spätere Generationen, die die Geschichte dieses Krieges lesen und daraus lernen sollen, doch zu der Überzeugung kommen müssen, dass wir alle zusammen Trottel gewesen sind.”

Zitate aus: “Verdun 1916. Urschlacht des Jahrhunderts” von Olaf Jessen, 2014; zit. nach SZ vom 21.2.16

  • Verdun als Mahnung. Warum wir daraus nicht lernen:…
  • Bei uns gibt es viele Denkmäler für…
  • Ich finde, … Meiner Meinung nach …

Ein Beitrag

  1. Rita Bagnoli
    Erstellt am 17. Juli 2016 um 22:56 | Permanent-Link

    Sehr interessant besonders für die Erfahrungen, die von Soldaten geschrieben wurden;

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