Wohnen

Im Hochhaus

wohnen, arbeiten, leben?

Was sind Vorteile? Was Nachteile?

Pro und contra Hochhäuser

Bis 2004 gab es nur zwei markante Hochhäuser in München: das Hypo-Haus, mit gerade mal 114 m Höhe. Und das BMW-Hochhaus mit 101 m. Dann entstanden zwei neue: die Highlight Towers und der Uptown Tower – immerhin schon je 126 m, bzw. 146 m hoch. Das passte vielen Münchnern nicht mehr. Sie sammelten Unterschriften für ein Bürgerbegehren. Am 21.11.2004 wurde abgestimmt, ob in München eine Obergrenze von 100 m für Hochhäuser festgesetzt werden solle. Ganz knapp, mit 50,8 Prozent, war das Bürgerbegehren erfolgreich. Ist München durch diesen Entscheid auf dem Weg nach rückwärts, in die Vergangenheit?

Argumente der Befürworter und der Gegner von Hochhäusern:

Pro

  • Oben in einem Hochhaus wohnen ist schön. Da hat man eine gute Aussicht.
  • Mir gefallen Hochhäuser gut. Sie bringen durch ihre Glasfassaden Licht in die Stadt.
  • Hochhäuser verbrauchen wenig Grundfläche. Bauland ist knapp.
  • Die Münchner Hochhausphobie hat die Stadt um Jahrzehnte zurückgeworfen.
  • Die Kirchturmhöhe als Obergrenze für Gebäude festsetzen, ist ein Armutszeugnis für eine Stadt.
  • Hochhäuser sind wichtige Symbole für die Wirtschaftskraft einer Stadt.
  • Architektonisch schöne Hochhäuser sind eine Bereicherung im Stadtbild.
  • Ich mag die Anonymität von Hochhäusern und Plattenbauten.
  • Am wichtigsten ist, wie die Wohnung von innen aussieht.
  • ………………………………………………………..

Contra

  • In Hochhäusern leben zu viele Menschen auf engstem Raum.
  • Hochhäuser sind meist nur Prestigeobjekte. Je höher, desto besser für das Image der Stadt.
  • Wir wollen nicht in und zwischen Bergen aus Glas und Beton leben.
  • In einer nicht von Hochhäusern zugepflasterten Stadt lebt es sich viel menschlicher.
  • Warum leben die Leute lieber in einer Stadt wie München? Weil alles überschaubarer bleibt.
  • Was ist bei Stromausfall oder wenn der Aufzug nicht geht oder wenn es brennt?
  • Familien mit Kindern und Haustieren im Hochhaus? Nein danke.
  • Beim Blick aus dem Fenster brauche ich Bäume und Menschen und Leben.
  • Nachbarschaftliche Kontakte in einem Hochhaus sind kaum möglich.
  • ………………………………………………………..

In Deutschland gibt es, im Vergleich zu anderen Großstädten in den USA oder in Asien, nur wenige Hochhäuser. Die vier höchsten stehen in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt am Main, gerade mal zwischen 200 und 260 m hoch. Deutschland kann also – was Wolkenkratzer betrifft – mit Orten wie Shanghai, Dubai, New York, Kuala Lumpur, Tokio, Paris oder London – nicht mithalten. Der Grund: die Argumente der Gegner von Hochhäusern haben in Deutschland ein stärkeres Gewicht.

Beiträge | Kommentare | Meinungen

  • Ich finde, Hochhäuser und Wolkenkratzer sind …
  • In meiner Stadt/ in meinem Land: Bei uns …

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2 Beiträge

  1. gast
    Erstellt am 8. Oktober 2014 um 15:29 | Permanent-Link

    Nachtrag von Gast:

    Ein dickes Pro des Lebens im Hochhauses ist auch gleichzeitig sein Kontra:

    die Instandhaltung des Grundstückes, die Bepflanzung, Schneeräumung, Rasenpflege, ect. wird z.B. vom Hausmeisterservice, die Reinigung der Flure/Treppenhäuser vom Reinigungspersonal übernommen, die Entsorgung des Mülls ist geregelt, ein Kümmern um die Lieferung von Heizmaterial, ect., entfällt. Eben all das, worauf Hausbesitzer achten müssen und was bei Mietparteien oft Streit auslöst.

    Die Kosten hierfür sind natürlich in den monatlichen Nebenkosten bzw. dem Hausgeld enthalten. Billig ist das Wohnen im Hochhaus nicht!

  2. gast
    Erstellt am 8. Oktober 2014 um 15:00 | Permanent-Link

    Zu den Hochhäusern:

    Auch ich lebe in einem Hochhaus. Und habe noch niemals besser gelebt, in meinem ganzen Leben noch nicht, trotz ehemals eigenem Haus mit Traumgrundstück.

    Ja, es ist anonym im Hochhaus, oftmals auch dreckig. Die Fluktation der Mieter ist hoch, manchmal auch der Lärmpegel.

    Doch ab einem gewissen Alter ist
    es eventuell die einzige Alternative zum Heim – dann, wenn die Kinder weit weg wohnen, ein Untervermieten des Eigenheims nicht erwünscht und die Versorgung dessen aufgrund des Gesundheitzustandes nicht mehr gegeben ist.

    Ich habe es hier sehr gut getroffen: ich lebe hoch oben mit Blick ins Grüne, die Eigentümerversammlung ist okay, der Parkplatz ausreichend, der Bus hält vor der Tür und der Wald beginnt ein
    paar Schritte weiter. Der Lift funktioniert gut, es gab in all den Jahren niemals Schwierigkeiten. Ich züchte mein eigenes Gemüse auf dem Balkon, füttere die Vögel im Winter, erfreue mich an meinem eigenen kleinen Reich und bin überaus dankbar, dass ich keine Treppen steigen muss – für mich der Grund für den Einzug ins Hochhaus.

    Hier im Haus ist es multi-kulti, ein Zusammenleben von Eigentümern, Mietern, Personen jedes Alters und in jeder Konstellation. Persönlich empfinde ich dies als Bereicherung, als ein mitten im Leben und dennoch im eigenen Reich sein.

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